Meine Lieben

Heute entschloss ich mich, mir die weite Reise bis hin zum Fliedersee zu gönnen.
Dementsprechend stand ich in der Frühe des Morgens auf, um den Weg unter
meine Füsse zu nehmen. Beim Verlassen des Heimes begrüsste mich der noch
ungeborene Tag mit eisiger Kälte. Ich liess mich jedoch nicht davon abhalten und
wanderte los. Nach geraumer Zeit führte mein Weg mich quer über die grosse Heide
zwischen dem Fliedertal und der Kaltackerebene, wo ich mir eine Rast gönnte.


Welch wunderbare Pracht, welch wunderbare Aussicht, welch wunderbare Weite in
die sich diese Heide erstreckt. Ummantelt vom Zauber des Winters fragte ich mich:
Wie schön muss es wohl beim Fliedersee sein? Dieser Gedanke veranlasste mich, den
Weg weiter zu gehen. So weit, bis ich ihn in der Ferne sah. Mit jedem Schritt, den ich
mich ihm näherte, wuchs seine Schönheit, seine Mystik, seine Einzigartigkeit.


Angekommen an seinem Ufer breitete sich in mir eine tiefe innere Ruhe und Dankbarkeit aus.
Eingebettet in diese Ruhe verweilte ich voller Demut in der Aura des Sees. Bevor ich
mich wieder auf die Heimreise begab, inhalierte ich noch die einzigartige Seeluft, die
selbst im Winter einen leichten Hauch von Flieder in sich trägt. Zuhause angekommen
verspüre ich immer noch den leicht süsslichen Duft in meiner Nase. Ich hoffe, dass dieser
Duft mich die nächsten Tage noch begleiten wird.

Glücklich über das Erlebte sende ich Euch liebe Grüsse und hoffe, Euch bald wieder zu sehen.

Barbara